Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Nahrungsergänzungsmittel gibt es mittlerweile an jeder Ecke – von der Apotheke über die Drogerie bis hin zum Supermarkt. Aber wozu gibt es all diese Präparate überhaupt? Welche Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll?

Der Begriff Nahrungsergänzungsmittel erklärt sich eigentlich schon von selbst. Es handelt sich dabei um Präparate, die die Nahrung ergänzen können. So soll gewährleistet werden, dass der Körper stets mit allen Vitaminen und Mineralstoffen, die er benötigt, versorgt ist. Sie enthalten diese Vitalstoffe in höherer Konzentration als die entsprechenden Lebensmittel. Dennoch können sie keine gesunde Lebensweise ersetzen. Die Betonung liegt hier ganz klar auf dem Wort „Ergänzung“. Wer sich gänzlich ungesund ernährt und kaum Acht auf das eigene körperliche Wohl legt, wird das auch mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln nicht ausgleichen können. Die Kombination macht’s.

Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll bei bereits spürbaren Mangelerscheinungen, eignen sich aber auch zur Prävention.

Warum sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Über die Jahre hat sich nicht nur die Art und Weise, wie wir Leben verändert, sondern auch unsere Nahrungsmittel haben eine Entwicklung durchgemacht. Alles begann mit dem Ackerbau. Getreu dem Motto „höher, schneller, weiter“ war man auch diesbezüglich stets auf der Suche nach Methoden, wie die Ernte noch ertragreicher ausfallen könnte. Doch mit einem höheren Ertrag geht keine Qualitätssteigerung einher, im Gegenteil. Chemische Dünger fanden immer häufiger Anwendung, damit die angebauten Pflanzen noch schneller wachsen würden. Auch die Ruhezeiten, die der Boden eigentlich benötigt, um all die Nährstoffe, die er an sie abgegeben hat, wieder zurückzuerlangen, fanden weniger Berücksichtigung. Die Bodenqualität stand also hinten an und weniger nährstoffreiches Obst, Gemüse und Getreide war und ist bis heute die Folge.

Das Essen heute ist nicht mehr das, was es früher einmal war

Ein wichtiger Punkt sind zudem die Bitterstoffe. Sie wurden nach und nach herausgezüchtet, um einen angenehmeren Geschmack und somit eine höhere Kaufkraft zu erzielen. Doch auch diese Bitterstoffe unterstützen den Körper dabei, dessen Gesundheit aufrechtzuerhalten. All diese Faktoren führen dazu, dass es immer schwerer wird, den Nährstoffbedarf nur auf Grundlage einer ausgewogenen Ernährung zu decken.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zwar 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, um den Körper eines Erwachsenen ausreichend mit allen notwendigen Vitalstoffen zu versorgen. Doch garantiert werden kann das heutzutage nicht mehr.

Ein weiterer Punkt ist die Verschiebung der Essgewohnheiten. Wer nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt, hat häufig einfach keine Lust mehr, etwas Frisches zu kochen. Schnell fällt die Wahl dann auf Fast Food oder Fertiggerichte. Doch wertvolle Nährstoffe sind darin Mangelwaren. Dafür gibt es Weizen, Fett und Zucker zu Hauf.

Was kann noch Grund für einen Nährstoffmangel sein?

Was auch hinter einem Nährstoffmangel stecken kann, sind schlichtweg Allergien und Unverträglichkeiten einiger Lebensmittel. Bei Vegetariern und Veganern sind Mangelerscheinungen ebenfalls kein selten auftretendes Phänomen. Das betrifft vor allem Omga-3-Säuren und Vitamin B12, was vorrangig in tierischen Produkten enthalten ist.

Es gibt zahlreiche weitere Faktoren, die einen Nährstoffmangel auslösen können, wie beispielsweise ein dauerhaft erhöhtes Stresslevel, kaum Tageslicht oder der erhöhte Konsum von Nikotin und Alkohol. Nahrungsergänzungsmittel sind sinnvoll, um diese Mängel zu beseitigen bzw. sie gar nicht erst entstehen zu lassen.

 

 

Für wen sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Nahrungsergänzungsmittel eignen sich im Grunde für alle Personen, die Probleme damit haben, ihren Nährstoffbedarf nur mithilfe der Ernährung zu decken. Besonders in Zeiten eines erhöhten Vitalstoffbedarfs können die Präparate wertvolle Helfer sein.

Das Alter spielt eine Rolle

Vor allem Kinder und Jugendliche im Wachstum weisen einen höheren Bedarf als Erwachsene auf. Schließlich soll die Bildung und das weitere Wachstum neuer Zellen optimal unterstützt werden. Bestehen starke Schwierigkeiten, die Kinder an gesundes Obst und Gemüse zu gewöhnen, können Nahrungsergänzungen unterstützend herangezogen werden.

Im Erwachsenenalter tritt häufig noch eine andere Sache in den Vordergrund, die den Bedarf an Vitalstoffen erhöht: Stress. Es werden entsprechende Hormone, wie beispielsweise Cortisol ausgeschüttet. Es signalisiert dem Körper, dass er nun all seine Energie aktivieren muss. Er bereitet sich evolutionsbedingt auf einen Kampf oder eine Flucht vor, auch wenn wir wissen, dass nichts von beidem notwendig sein wird. Diese Energie fehlt nun unter anderem für die Verdauung und sie verlangsamt sich. Darunter leidet auch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien, was früher oder später zu einer Mangelerscheinung führen kann.

Wie bereits erwähnt bedürfen auch Personen, die gern einmal zur Zigarette oder einem Glas Alkohol greifen, erhöhte Mengen an Nährstoffen. Befinden sich beispielsweise erhöhte Mengen Alkohol im Körper, kann sich das unter anderem negativ auf die Verdauung und den Stoffwechsel auswirken, was unter Umständen die ausreichende Aufnahme von Vitalstoffen beeinträchtigt.

Besonders Frauen sollten auf eine ausreichende Versorgung achten

Auch das Geschlecht spielt eine Rolle. Frauen, die gerade ihre Periode haben, sollten ihre Eisenzufuhr im Auge behalten. Aufgrund des Blutverlustes bedient sich der Körper schnell an den Eisenspeichern. Damit diese nicht plötzlich aufgebraucht sind, können Nahrungsergänzungsmittel eine wertvolle Hilfestellung leisten.

Wer schwanger ist oder aktuell stillt, ist nicht nur für die eigene Nährstoffversorgung, sondern auch für die des Kindes verantwortlich. Folglich steigt der Bedarf. Das bedeutet nicht, dass dem Körper nun alles in doppelter Menge zugeführt werden muss. Doch nur wenn Ihr eigener Körper ausreichend versorgt ist, kann auch das Kind optimal heranwachsen. Aber werden wir nun konkret: Welche Nahrungsergänzungsmittel machen Sinn?

 

Drei sinnvolle Nahrungsergänzungen im Alter und der Jugend

In Deutschland ist die Sonne leider kein Dauergast. Gerade in den Wintermonaten beehrt sie uns eher selten mit ihrer Präsenz. Darunter leidet die Vitamin D Zufuhr. Der Körper ist in der Lage, es unter Einfluss von UV-Strahlung selbst herzustellen. Fehlt diese allerdings, kann es schnell zu einem Mangel kommen. Daher können sich entsprechende Nahrungsergänzungsmittel vor allem in der kalten Jahreszeit durchaus als sinnvoll erweisen.

Vitamin D gilt zudem als besonders sinnvolle Nahrungsergänzung im Alter. Grund dafür ist, dass die Hautsynthese mit steigendem Alter abnimmt. Empfohlen wird eine zusätzliche Zufuhr von 10 bis 15 Mikrogramm pro Tag.

Der Fleischkonsum in Deutschland sinkt immer weiter. Damit können allerdings auch Mängel an Vitamin B12, Omega 3 und Eisen einhergehen. Fleisch gilt schließlich als wertvoller Lieferant dieser Vitalstoffe. Sie über eine pflanzlich basierte Ernährung in ausreichender Menge zu sich zu nehmen, gelingt zu Beginn nicht jedem. Auch hier schaffen ergänzende Präparate Abhilfe.

Zu guter Letzt soll noch Folsäure Erwähnung finden, denn den Bedarf dieses Vitamins decken hierzulande nur die wenigsten. Grünes Blattgemüse und verschiedene Hülsenfrüchte gelten als wertvolle Lieferanten. Doch um den Tagesbedarf eines Erwachsenen von 400 Mikrogramm zu decken, müssten beispielsweise 400 g gegarter Grünkohl oder Erbsen auf dem Teller landen. In der Schwangerschaft wird eine Folsäurezufuhr von mindestens 550 Mikrogramm empfohlen, wodurch sich das Ganze noch schwieriger gestaltet. Um vor allem in dieser Zeit nicht in einen Mangelzustand zu geraten, ist die zusätzliche Zufuhr von Folsäurepräparaten durchaus zu empfehlen.

 

Das sollten Sie bei der Einnahme beachten

Viel hilft nicht immer viel. Eine Überdosierung von Nahrungsergänzungsmitteln ist zwar nahezu unmöglich, da der Körper all das, was er nicht benötigt, wieder abtransportiert. Dennoch macht es wenig Sinn, deutlich höhere Mengen als den eigentlichen Tagesbedarf zu sich zu nehmen. Einige Vitalstoffe, die der Körper gerade nicht benötigt, kann er in einem Speicher zwischenlagern, wie beispielsweise Vitamin D und K. Mit wasserlöslichen Vertretern wie unter anderem Vitamin B und C ist das allerdings nicht möglich und der Überschuss wird schlichtweg hinausgespült.

Gewisse Lebensmittel können die Aufnahme von Vitalstoffen beeinträchtigen bzw. dazu führen, dass sie frühzeitig wieder ausgeschieden werden. Dazu gehören unter anderem Milchprodukte, Kaffee, Salz und Zucker. Nahrungsergänzungsmittel sollten also nicht in Kombination mit diesen Vertretern eingenommen werden. Ein zeitlicher Abstand von 30 bis 90 Minuten sollte dazwischen liegen.

Milchprodukte sind allerdings nicht immer hinderlich. Fettlösliche Vitamine beispielsweise können durchaus gemeinsam mit einem Schluck Milch eingenommen werden. Das hilft dem Körper, diese besser aufzunehmen.

Müssen mehrere Kapseln eines Nahrungsergänzungsmittels eingenommen werden, um den Tagesbedarf zu decken, empfiehlt es sich, sie über den Tag zu verteilen. Nicht immer kann der Körper große Mengen eines Vitalstoffes auf einmal aufnehmen und er würde Teile davon einfach wieder ausscheiden.